Bund der Diplominhaber der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademien Bundesverband  e. V. (BDIVWA) Bezirksverband Göttingen e. V. Wappen des BDIVWA

Fahrt zum Weihnachtsmarkt in Hameln am 02.12.2006



Gegen 08:45 Uhr haben sich 24 Personen am Park+Ride-Platz (Schützenplatz) in Göttingen getroffen, um die Fahrt zum Weihnachtsmarkt nach Hameln anzutreten. Der Ausflug wurde durch das Busunternehmen „Otto-Reisen“ durchgeführt. Auf dem Weg nach Hameln wurde der Solling durchquert. Die Ankunft war um 11:00 Uhr. Vor der Tourist-Information trafen wir uns mit 5 weiteren Teilnehmern aus Göttingen sowie den 3 Teilnehmern der AGLA Hannover. Gleich nach deren Eintreffen begann bei herrlichem Sonnenschein die Stadtführung.

Unser Rundgang lehnte sich an das Fußgängerinformationssystem der Stadt Hameln "Auf den Spuren des Rattenfängers" an. Hierbei haben uns auf das Pflaster aufgetragene weiße Rattensymbole durch den historischen Kern Hamelns mit seinen vielfältigen Sehenswürdigkeiten und alten Gebäuden geführt.

Erste Station der Führung war das Rattenfängerhaus, in welchem auch das spätere Mittagessen eingenommen wurde. An diesem prachtvollen Weserrenaissancebau, welcher heute als Gaststätte genutzt wird, ist an der Seitenwand zur Bungelosenstraße eine Inschrift aufgeführt, die an die Sage des Rattenfängers erinnert. Durch das ehemalige Ostertor, am Ende der Osterstraße, sollen die 130 Kinder nach der Rattenfänger-Sage am 26. Juni 1284 aus der Stadt ausgezogen sein.

Der lebendige Mittelpunkt dieses Rundgangs ist der Marktplatz, auf welchem die wichtigsten Einkaufsstraßen zulaufen und der von sehenswerten Gebäuden umgeben ist. Staunend konnten daher die altertümlichen Fassaden des Stiftsherrenhauses sowie das Hochzeitshaus in der Osterstraße betrachtet werden. Neben dem repräsentativen Hochzeitshaus, erbaut 1610 bis 1617, welches ein Rattenfängerfiguren- und Glockenspiel besitzt, wurde die frühgotische Marktkirche St. Nikolai“ besichtigt.

Auch die durchquerten kleinen Gassen mit ihren wunderschönen Fachwerkhäusern vermittelten das Gefühl, auf den Spuren des Rattenfängers zu wandeln Neben dem Rundgang konnten auch immer wieder Blicke auf die einzelnen Verkaufsstände des Weihnachtsmarktes geworfen werden, welche ebenfalls auf den Spuren des Rattenfängers aufgestellt waren.

Nach der Stadtbesichtigung und anschließender Stärkung konnte in Ruhe einer der schönsten und stimmungsvollsten Weihnachtsmärkte Norddeutschlands inmitten der wunderschönen historischen Altstadt mit ihren liebevoll sanierten Fachwerkhäusern und den einzigartigen Bauten der Weserrenaissance durchschlendert werden. Die weihnachtlich geschmückte Holzhäuschen haben uns alle zum Bummeln rund um das Hochzeitshaus und die Marktkirche eingeladen. Besondere Attraktionen dieses Weihnachtsmarktes war die 11 Meter hohe Weihnachtspyramide.

Die Rückfahrt begann um 17:00 Uhr, so dass auch die Ankunft in Göttingen wie geplant um 19:00 Uhr erfolgte.

Abschließend möchten wir uns beim Busfahrer, Herrn Wüstefeld, und unseren beiden Gästeführerinnen herzlichst für ihre Bemühungen und interessanten Ausführungen bedanken.

Außerdem bedanken wir uns bei Ute Arnold für die hervorragende Organisation, die sicher durch die vielen Änderungen in der Teilnehmerzusammensetzung und durch technische Schwierigkeiten nicht einfach war.

Marko Kaspari


D i e    R a t t e n f ä n g e r s a g e

Im Jahre 1984 ließ sich zu Hameln ein wunderlicher Mann sehen. Er hatte einen Rock von vielfarbigen, buntem Tuch an und gab sich für einen Rattenfänger aus, indem er versprach, gegen ein gewisses Geld die Stadt von allen Mäusen und Ratten zu befreien. Die Bürger sagten ihm diesen Lohn zu, und der Rattenfänger zog sein Pfeifchen heraus und pfiff. Da kamen alsbald die Ratten und Mäuse aus allen Häusern hervorgekrochen und sammelten sich um ihn herum. Als er nun meinte, es wäre keine zurückgeblieben, ging er aus der Stadt hinaus in die Weser; der ganze Haufen folgte ihm nach, stürzte ins Wasser und ertrank. Als aber die Bürger sich von der Plage befreit sahen, reute sie der versprochene Lohn, und sie verweigerten ihn dem Mann, sodass dieser verbittert wegging.

Am 26 Juni kehrte er jedoch zurück in Gestalt eines Jägers, erschrecklichen Angesichts, mit einem roten, wunderlichen Hut und ließ, während alle Welt in der Kirche versammelt war, seine Pfeife abermals in den Gassen ertönen. Alsbald kamen diesmal nicht die Ratten und Mäuse, sondern Kinder, Knaben und Mägdlein vom vierten Jahre an in großer Anzahl gelaufen. Diese führte er, immer spielend, zum Ostertore hinaus in einen Berg, wo er mit ihnen verschwand. Nur zwei Kinder kehrten zurück, weil sie sich verspätet hatten; von ihnen war aber das eine blind, sodass es den Ort nicht zeigen, das andere stumm, sodass es nicht erzählen konnte. Ein Knäblein war umgekehrt, seinen Rock zu holen und so dem Unglück entgangen. Einige sagten, die Kinder seien in eine Höhle geführt worden und in Siebenbürgen wieder herausgekommen. Es waren ganze 130 Kinder verloren.

(Nach Gebrüder Grimm, „Deutsche Sagen“)


Der Rattenfänger von Hameln gilt als die bekannteste deutsche Sagengestalt in aller Welt. Die Sage wurde in 30 Sprachen übersetzt und gehört in vielen Ländern zum Standardprogramm im Schulunterricht. Ihre genaue Klärung ist bis heute nicht möglich gewesen. Die Version mit dem höchsten Wahrscheinlichkeitsgrad ist die Ostland-Besiedelung (Schlesien, Mähren, Pommern, Preußenland). Dabei soll durch Adlige eine Anwerbung von Hamelner Bürgern zur Besiedlung dieser Gebiete stattgefunden haben. Vor allem der Graf von Schaumburg, der in das Gebiet von Olmütz (heute Tschechien) zog, wird häufig genannt. Dabei geht man von der Tatsache aus, dass Einwohner einer Stadt in der damaligen Zeit oft als „Kinder der Stadt“ bezeichnet wurden. Die Verbindung zum „Rattenfänger“ mag von seinerzeitigen wiederholten Rattenplagen herrühren, denen damals Rattenfänger, allerdings mit realistischen Methoden als der Sage nach, zu Leibe rückten. Beide Ereignisse können dann in der Überlieferung zusammengewachsen sein.

(Quelle: Infobroschüre 2006 der Touristinformation Hameln Seite 3)

Alle Fotos

Zu den Berichten 2006 Zu den Veranstaltungen 2006 Zur Stichwortübersicht

Stand: 02.01.2007 © BDIVWA Bezirksverband Göttingen 2010