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Besichtigung der Bunzlauer* Handtöpferei Georg Greulich GmbH, Moringen-Fredelsloh 2008


Am 18.04.2008 wurde die Bunzlauer Handtöpferei Georg Greulich GmbH in Fredelsloh, ein Familienbetrieb in der 4. Generation, besichtigt.

Töpfermeister Volker List begann diesen Rundgang im „Herzen“ der Töpferei. Hierbei ist anschaulich erklärt worden, wie der angelieferte Ton aus dem Westerwald weiterbearbeitet wird, um ihn anschließend in Form durch Handarbeit bringen zu können. Der Ton wird in einer Mühle zusammen mit Wasser für die Dauer von 5-6 Stunden zermahlen und anschließend abgelassen und durchgesiebt. Dieser sogenannte „Tonschlamm“ ist jedoch noch immer zu dünn, um in Form gebracht werden zu können. Daher wird das Wasser mittels Filterpresse bei einem Druck von 10-12 bar aus dem Tonschlamm herausgepresst. Dieser „Filterkuchen“ wird dann nochmals gewalzt, so dass man nach diesem Arbeitsschritt den sauberen zu verarbeitenden Ton erhält. Im Anschluss an diese Ausführungen zur Tonaufbereitung wurden wir durch Volker List zur Spritzkabine geführt, in der der Engobe- sowie Glasurauftrag beschrieben wurde. Durch die Glasur, welche anfänglich grau ist und nach dem Brennen durchsichtig wird, nimmt der Ton keine Fremdstoffe mehr auf, da alle Tonporen geschlossen werden. Auch schützt die Glasur die Aufdrucke und Malereien, welche in einer vorherigen Arbeitstätigkeit aufgebracht wurden. Nach diesem Arbeitsschritt wurden wir zu dem Brennofen geführt, welcher mit Strom betrieben wird. Die hergestellten Tonwaren werden dort mit einer Temperatur von bis zu 1080 Grad Celsius gebrannt. Nachdem diese Herstellungsabläufe beschrieben worden sind, konnte man die handwerkliche Kunstfertigkeit von Volker List bewundern, welcher in kürzester Zeit aus einem „Klumpen“ Ton eine verkaufbare Tonware herstellte. Anschließend besichtigten und erwarben die Teilnehmer im angrenzenden Verkaufsraum die hergestellten Waren.

Zum Ausklang dieser Besichtigung trafen wir uns bei einem großen Stück Torte und Kaffee im Cafe Traupe.

M. Kaspari


*Bunzlau,
Kreisstadt im preuß. Reg.-Bez. Liegnitz, am Bober, (1900) 14.590 E., Amtsgericht, Lehrerseminar, Provinzialirrenanstalt; Töpfereien (Bunzlauer Gut, weiß- und braunglasiertes Kaffeegeschirr).
(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2006; Originaltext aus dem Jahr 1906

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Stand: 26.04.2008 © BDIVWA Bezirksverband Göttingen 2010