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Vortragsabend in der Volksbank Adelebsen 2008
„Abgeltungssteuer“ und „Sicherheit im Online-Banking“


Alle Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2008 (50 Jahre) haben einen direkten Bezug zu einem Mitglied. Unser Mitglied Karl-Heinz Tiepolt, Vorstand der Volksbank e. G. Adelebsen, hatte uns zu einem Vortragsabend eingeladen. Karl-Heinz Tiepolt gab uns in seinen einführenden Worten einen kurzen Überblick über seine Bank: 1886 gegründet werden 53 Mitarbeiter beschäftigt. Diese sind im Bankbereich (neben der Hauptstelle 4 Geschäftsstellen) sowie in der Warenabteilung und Raiffeisenmarkt tätig.

„Abgeltungssteuer“ Ulrich Mielke, Leiter der Anlageberatung der Volksbank Adelebsen
Ab 01.01.2009 werden sämtliche Kapitalerträge mit der Abgeltungssteuer belegt, sofern diese den Sparerfreibetrag i. H. v. 801 Euro (Ledige) bzw. 1.602 Euro (Ehepaare) übersteigen. Dies bedeutet auch, dass Kursgewinne aus Wertpapieranlagen sowie Dividenden und Zinserträge auf Spareinlagen ab diesem Zeitpunkt pauschal mit 25 Prozent zuzüglich Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag besteuert werden. Insbesondere gilt dieses ebenfalls für Bausparverträge und bei Erlösen von Aktien oder Fondsveräußerungen, die bislang noch abgabenfrei sind, sofern zwischen Kauf und Verkauf mindestens zwölf Monate liegen (Wegfall der Spekulationsfrist).

Hingegen wird die Abgeltungssteuer nicht erhoben auf Kapitaleinkünfte, die von ausländischen Zahlstellen verwaltet werden oder bei Auszahlungen von Lebensversicherungen mit einer Laufzeit von 12 Jahren. Keine Abgeltungssteuer wird auf staatlich geförderte Renten erhoben.

Mit dem Steuerabzug, der von der jeweiligen Hausbank vorgenommen wird, ist die Einkommensteuer auf die Kapitalerträge abgegolten. Auch wenn der persönliche Einkommensteuersatz über 25 % liegt, müssen Kapitalerträge also nicht mehr in der Steuererklärung angeben werden. Grundlegend beruht das Konzept der Abgeltungssteuer auf einem Steuerabzug an der Quelle. Dies bedeutet, dass inländische Zahlstellen (z.B. Banken) verpflichtet sind, einen Steuerabzug vorzunehmen und an die Finanzverwaltung abzuführen. Steuerpflichtige, deren persönlicher Steuersatz unter 25 % liegt, können die Kapitalerträge und darauf gezahlte Abgeltungssteuer in der Einkommensteuererklärung geltend machen. Dann wird der überschießende Teil der Abgeltungssteuer erstattet.

Abschließend bemerkte Ulrich Mielke, dass durch die Abgeltungssteuer neue Handlungsspielräume für Kapitalanleger entstanden sind, deren Portfoliokonzepte individuell durch Beratung in den eigenen Hausbanken erörtert werden sollten. Während des Vortrages und im Anschluss an diese Ausführungen wurden viele Fragen beantwortet.

„Sicherheit im Online-Banking“ Jörg Dickhut, zuständig für elektronische Bankdienstleistungen der Volksbank Adelebsen
Zu Beginn des Vortrages wurden einige Begriffe im Online-Banking erläutert. Ziel des Vortrages war es, die Zuhörer über die Gefahren und die vorhandenen Sicherheitseinrichtungen zu informieren. Inhalt dieses Themenkomplexes war die Darlegung des aktuellen Onlineverfahrens. Insbesondere wurde das PIN/TAN Sm@rt-TAN beschrieben, um den Zugriff auf die eigenen Daten durch Unbe­kannte zu verhindern.

Bei diesem Onlineverfahren wird keine Transaktionsnummer von einer Liste gestrichen, sondern ein handlicher Sm@rtTAN-Leser liefert die gewünschte Transaktionsnummer für z.B. die Freigabe einer Überweisung. Als weiteres in der Entwicklung fortgeschritteneres Verfahren wurde das PIN/TAN Sm@rt-TANPlus benannt. Dieses Verfahren baut sich auf das zuvor Sm@rtTAN-Verfahren auf. Besonderheit hierbei ist jedoch, dass die Transaktionsnummer ausschließlich an die Überweisung gekoppelt ist. Durch beide Verfahren ist ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet, da bei einem gleichzeitigen Verlust von EC-Karte und der Kartenleser, die PIN-Nummer den unberechtigten Zugriff unmöglich macht. Den in beiden Verfahren benötigten Kartenleser erhält man in der Volksbank bzw. beim Bankberater.

Anknüpfend an diese Informationen erfolgte die Benennung der generell geltenden Schutz­vor­keh­rungen zu denen hier beispielhaft eine vorhandene Firewall und Virenscanner, ein sicherer Umgang mit den eigenen Bankdaten und die regelmäßige Löschung des Zwischenspeichers (Cache) sowie eine SSL-Verschlüsselung zu erwähnen sind. Wichtig war der Hinweis, dass Datenverkehr bei Funkübertragungen abgefangen werden kann, dies gilt sowohl bei der Verwendung von schnurlosen Tastaturen wie auch bei W-LAN-Verbindungen oder ähnlichem.

Während des Vortrages gab es umfangreiche Diskussionen zu dem Gehörten und auch zu allgemeinem Problemen im sicheren Umgang in Geldgeschäften.

„Bankenkrise“
Zum Abschluss des Abend folgten von Karl-Heinz Tiepolt einige Erläuterungen zu der Bankenkrise in Amerika, deren Auswirkungen noch nicht abschließend erkennbar sind. Karl-Heinz Tiepolt beendete die Vortragserie mit dem Zitat „Gier frisst Hirn“ und mahnte alle Beteiligten, Bankgeschäfte mit Vorsicht im Internet sowie mit seriösen Bankberatern zu tätigen und sich im Vorfeld ausreichend über Geldanlagen zu informieren, um nicht selbst eines Tages in eine Finanzkrise zu geraten.

Nochmals sei an dieser Stelle den Herren Karl-Heinz Tiepolt, Ulrich Mielke und Jörg Dickhut für die ausführlichen und kompetenten Erläuterungen gedankt.

M. Kaspari

Fotos
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Stand: 11.03.2008 © BDIVWA Bezirksverband Göttingen 2010