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Bericht zur Hardenberger Brennerei mit Burgführung am 23.04.2010


Bei herrlichem Sonnenschein haben sich 18 Teilnehmer zur Burg- und Brennereiführung auf dem gräflichen Landsitz Hardenberg eingefunden.

Unter Führung von Frau Lena Rotter begann die Besichtigung mit der Burgruine Hardenberg, welche auf steil abfallende Felswände um 1101 erbaut wurde. Diese Burg mit einem Burggraben von 7,5 Metern Tiefe und einem herrlichen Blick in das Leinetal wurde im Erzbistum Mainz durch den Bischof von Mainz im Jahr 1055 gegründet. Bei dieser Burg handelt es sich um eine Doppelburg, welche im Jahr 1842 letztmalig saniert wurde. In diesem Jahrhundert entstand auch der Turm, welcher noch heute besichtigt und bestiegen werden kann.

Im Jahr 1273 hat der Bischof, welcher Geld für den Schutz der umliegenden Ortschaft benötigte, einen Teil der Burg an die Herren von Hardenberg verpfändet, welche entsprechende Erweiterungen vornahmen. Ursprung der Burg ist das Mainzer Haus. Die Burg selbst erreicht man nur über die Nordseite über dem Burggraben und ist noch heute in Besitz der Familie Hardenberg.

Nachdem weitere geschichtliche Abhandlungen folgten, ist die Besichtigung der Burganlage mit der Begehung des Aussichtsturms durch mutige und verwegene Teilnehmer fortgesetzt worden, infolge dessen die weniger Mutigen den herrlichen Ausblick in das Leinetal genossen sowie den weiteren Ausführungen folgten.

Anzumerken sei, dass sich auch ein Standesamt im Kellergewölbe dieser Burgruine befindet, welches ebenfalls besichtigt wurde. Der guten Laune geschuldet, wurde zugunsten von 2 Teilnehmern eine Hochzeitszeremonie zur Belustigung abgehalten.

Nach der Begehung der Ruine Hardenberg, ging es hinunter zum Brennereihof, wo die Familie Hardenberg eine Kornbrennerei (zweitgrößter Spirituosenhersteller Deutschlands) betreibt. Die Hardenberg-Wilthen AG, welche das Korndestillat selbst herstellt, übernahm 1971 die Markenrechte des „Danziger Goldwassers“. 1991 wurde die Wilthener Weinbrennerei übernommen und 1998 in die Hardenberg-Wilthen AG überführt. Nachdem uns diese Historie angezeigt wurde, ging es anschließend in die Betriebsstätte. Zuerst betraten wir den Brennereiraum, wo die Dämpfer standen. Hier wurde uns ausführlich der Brennvorgang erläutert. Auch konnten wir durch Geruchsproben guten Alkohol von schlechtem Alkohol (Fusel) unterscheiden. Das in diesem Brennereiraum hergestellte Feinkorndestillat mit einem Alkoholgehalt von 95 % wird in dem Mischraum, welcher von uns als nächster in Augenschein zu nehmen war, weiterverarbeitet. Anschließend ging es in das Holzfasslager, wo in Eichenholzfässern die Edelbrände für ca. 8 Monate lagern, bis sie abgefüllt werden.

Im Anschluss an die Abfüllanlage wurde uns die „Goldmarie“ gezeigt und damit die Frage beantwortet, wie kommt das Blattgold in die Flasche des Goldwassers. Diese „Goldmarie“ ist ein Behälter mit 22 Karat Goldstückchen zum Abfüllen des „Danziger Goldwassers“. Eine Flasche dieses Edelkorns beinhaltet neben dem guten Geschmack auch 0,079 g Gold mit einem Marktwert von 0,40 € bis 0,60 €.

Nach der Besichtigung wurde uns eine Verköstigung angeboten, in welchem der beschriebene Herstellungsvorgang an 3 verschiedenen Produkten („Wilthener Nr 1“; „Danziger Goldwasser“; „Keiler Kräuterlikör“) auch geschmacklich bewertet werden konnte.

Glücklich und zufrieden mit neuen Eindrücken wurde gegen 18:30 Uhr die Heimreise angetreten.

Nochmals sei an dieser Stelle für die ausführlichen Erläuterungen Frau Lena Rotter sowie der Organisatorin D. Schönstedt zu danken.

M. Kaspari

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Stand: 05.05.2010 © BDIVWA Bezirksverband Göttingen 2010