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Besichtigung Kloster Walkenried mit Klostermarkt und Museumsbesuch


Am 21. September 2013 wurde die ehemalige Zisterzienserabtei in Walkenried, welche am Südrand des Harzes gelegen ist, besucht. Die Besichtigung umfasste die Ruine der Klosterkirche sowie das gut erhaltene gotische Klausurgebäude, in denen die damaligen Ordensangehörigen (Mönche) sich zum Beten und schlafen aufgehalten haben. Auch befand sich in diesem Gebäude das Zisterzienser-Museum, welches neben dem Kreuzgang, dem Brunnenhaus, dem Brüdersaal u. a. besichtigt wurde.

Wer jedoch glaubt, dass Klosterbesichtigungen nur alte Gemäuer und staubige Antiquitäten beinhalten, der irrte sich bei dieser Besichtigung.

Neben der faszinierenden Zeitreise durch das größtenteils erhaltene Klausurgebäude, welches aus dem 13. Jahrhundert stammt, konnte man in dem Museum Wissenswertes über die Zisterzienser erfahren, welche nicht nur tiefgläubige Mönche, sondern auch zugleich clevere Geschäftsleute waren. Neben der ausgeprägten Wirtschaftstätigkeit konnte man im Museum Interessantes über die geistige Kraft, den strengen geistlichen Tagesrhythmus und die Baukunst der Zisterzienser erfahren. Auch wurde der Niedergang des Klosters im 15. Jahrhundert erlebbar dargestellt.

Das Kloster Walkenried stieg nach seiner Fertigstellung im 13. Jahrhundert zu einem der reichsten und politisch bedeutendsten Klöster des Reformordens der Zisterzienser auf. Hauptproduktionszweig der Zisterzienser war anfänglich die Agrarwirtschaft. Hinzu kam später der Bergbau, welcher sich mit der Gewinnung, Aufbereitung und direkten Weiterverarbeitung von Bodenschätzen befasste. Die Mönche des Kloster Walkenried besaßen umfangreiche Wald- und Ackerflächen. Ökologische Probleme und auch die Pest haben das Kerngeschäft -Agrarwirtschaft- defizitär werden lassen, so dass zur Kompensation als nächster Wirtschaftszweig die Geldwirtschaft folgte.

In der Blütezeit des Klosters beteten und arbeiteten rund 100 Chormönche und über 200 Laienbrüder. Letztere verrichteten vorwiegend körperlichen Arbeiten. Sie arbeiteten als Klosterhandwerker, aber auch in der Landwirtschaft und im Garten. Auch haben diese Arbeiter zum wirtschaftlichen Erfolg des Klosters aufgrund ihrer Fleißigkeit beigetragen.

Im 15. Jahrhundert schrumpfte die Zahl der Mönche auf 1 Abt und 12 Mönche. Auch der deutsche Bauernkrieg im Jahr 1525 hinterließ seine Spuren am Kloster. Dieser Krieg war neben der schrumpfenden Zahl der Mönche und fehlenden Erhaltungsmaßnahmen durch nicht vorhandene handwerklich versierte Laienbrüder Grund für den Einsturz der Klosterkirche, welche nicht wieder aufgebaut wurde.

Nach der kreativ gestalteten Ausstellung im Museum konnte man Verschiedenes auf dem sich angrenzenden Klostermarkt erwerben. Neben den Verkaufsständen fanden auf dem Klostermarkt auch Gespräche mit Ordensleuten statt, die ihr Leben in christlicher Gemeinschaft schilderten.

Ein gelungener Tag ging gegen 17:30 UHR zu Ende.


Marko Kaspari

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Stand: 05.10.2013 © BDIVWA Bezirksverband Göttingen 2013