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Besichtigung eines Briefverteilzentrums


Am 26. Februar 1999 haben wir das Briefverteilzentrum in Göttingen besichtigt.

Die Deutsche Post unterhält 83 Briefverteilzentren. Eines davon ist das Briefverteilzentrum Göttingen für den Bereich der Postleitzahl-Region 37001 - 37699. Die Region erstreckt sich von Bodenwerder, Höxter, Holzminden und Kreiensen im Norden bis Eschwege im Süden sowie von Uslar bis St. Andreasberg, Heiligenstadt und Leinefelde in Ost-West-Richtung. Die Fläche des Versorungsbereichs beträgt 4 890 qkm mit 845 000 Einwohnern und 356 626 Haushalten.

In der Region gibt es 1 871 Briefkästen, 306 Postfilialen und Postagenturen, 41 Zustellstützpunkte und 657 Zustellbezirke (davon 418 mot., 161 Fahrrad).

Die durchschnittliche Sendungsmenge/Tag beträgt Abgang vom Briefzentrum 333 000 Sendungen,

Eingang im Briefzentrum 579 000 Sendungen.

Das Betriebsgebäude ist 115 m lang, 55m breit und 10 m hoch. Erbaut von Sept. 1996 bis Sept. 1997 wurde der Betrieb am 27.10.1997 aufgenommen. Im Briefzentrum sind ca. 200 Arbeitsplätze vorhanden.

Nachdem uns Herr Eckardt einen einführenden Vortrag gehalten und wir auch über verschiedene Probleme der Post und mit der Post diskutiert hatten, haben wir die Briefpostbearbeitung in einem durchlaufenden Briefzentrum live erlebt.

Wir sahen, wie die Briefe der Briefkastenleerung angeliefert werden, wie sie lediglich in grob in eine Richtung gedreht werden, daß die Briefmarke oben ist. Danach beginnt die automatische Bearbeitung. Die Maschine dreht die Briefe so, das sie gestempelt werden können. Die Briefe werden in Transportbehältern zur Anschriftenlesemaschine befördert, hier bekommt der Brief den Strichcode. In atemberaubender Geschwindigkeit rauschen die Briefe durch die Maschine. Danach werden die Briefe vorsortiert, alle Briefe, die für das eigene Versorgungsgebiet bestimmt sind, werden zunächst in Behältern aufbewahrt. Diese Briefe werden mit der Eingangssortierung weiter bearbeitet. Die Briefe für die anderen Briefzentren werden in entsprechenden Behältern aufgenommen und auf entsprechenden Transportwagen abgestellt. Zu bestimmten Schlußzeiten müssen diese Behälter in die Fahrzeuge zum Weitertransport übergeben werden.

Ein sehr hoher Prozentsatz der Briefe läuft automatisch durch die verschiedenen Maschinen (Anschriftenlesemaschine, Grobsortierung, Feinverteilung). Probleme bereiten aber die Briefe, deren Anschrift nicht automatisch gelesen werden kann oder die Gegenstände beinhalten, die entweder eine Beschädigung des Briefes und/oder eine Beschädigung der Maschinen verursachen können. Für die manuelle Codierung stehen 12 Videocodierplätze zur Verfügung, an denen in hoher Geschwindigkeit codiert wird.

Eine Sonderbehandlung ist im Gegensatz zu den Standardbriefen auch für die Maxi- und Großbriefverteilung erforderlich. Die Sendung werden nicht mit einem Strichcode versehen, sondern werden durch eine Codierung des Transportplatzes auf dem Band an der richtigen Stelle in den bereitstehenden Behältern abgelegt.

Wir konnten die Sortierung der Abgangssendungen verfolgen und waren beeindruckt von der Geschwindigkeit, mit der 30 000 oder 50 000 Sendungen in einer Stunde durch die Maschinen rauschen. Wir erfuhren auch, daß die Briefsortierung für die Zusteller durch eine Umstellung der Fachbeschriftungen mit unterschiedlichen Farben an den gleichen Maschinen durchgeführt wird.

Eine wichtige Aufgabe hat der Kommissionierer. er ist verantwortlich, daß alle Sendungen zum richtigen Zeitpunkt im richtigen Fahrzeug das Briefzentrum verläßt.

Wir waren beeindruckt von der Anlage und von der freundlichen Betreuung im Briefzentrum und werden deshalb den Wunsch nach der richtigen Anordnung von Anschrift und Absender auf dem Brief befolgen.


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Stand: 14.06.1999 © BDIVWA Bezirksverband Göttingen 2010