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Betriebsbesichtigung Brauerei Schinkel in Witzenhausen 2008


In unmittelbarer Nachbarschaft zur Manufaktur betreibt Rainer Schinkel die erste Öko-Brauerei Hessens. Und gleich nebenan steht noch der alte Backofen der elterlichen Bäckerei, Mittelpunkt im Saal, wo „feste“ gefeiert werden kann. Unser BDIVWA-Mitglied Schinkel ist nicht nur Braumeister sondern auch Gastronom. Doch dazu später mehr. Unsere Besichtigung beginnt im Sudhaus, wo im kupfernen Kessel das eigentliche Brauen stattfindet. Herr Schinkel erläutert uns seinen beruflichen Werdegang – vor vielen Jahren haben wir mit ihm als angestelltem Braumeister eine Führung durch das Göttinger Brauhaus unternommen - und seine Ideen zur Selbständigkeit und deren Realisierung. Über das Bierbrauen bei Schinkels erfahren wir (Kurzfassung):

Das Malz, in Säcken von der Mälzerei “Rhönmalz“ in Mellrichstadt geliefert und hier vor Ort selbst geschrotet, wird mit Wasser vermischt und erhitzt. Verschiedene Temperaturen und Wartezeiten sind exakt einzuhalten. Nach Ablauf dieser sogenannten „Rasten“ wird eine Jodprobe gemacht. Damit kann der Braumeister feststellen, ob die Verzuckerung vollständig erfolgt ist, was bedeutsam für die „Hefeentwicklung“ ist.

Dieses Wasser-Malz-Gemisch nennt man „Maische“.

Die Vergärung erfolgt in einem Tank, der u.a. mit einer Armatur ausgestattet ist, die einen genau einstellbaren Gegendruck beim Gären aufrechterhält und mit einem „Zwickel“: einem kleinen Hahn, aus dem täglich Proben gezogen werden zur Kontrolle des Vergärungsvorganges. Ist dieser abgeschlossen, wird das Jungbier mit Druckluft aus dem Gär- in den Lagertank gedrückt.

Nach 2- 3 Wochen kann das Bier abgefüllt werden. Schinkels Bier wird nicht filtriert, denn dadurch verlieren sich individueller Geschmack und Vitamine. Andererseits macht die Filtration die Biere länger haltbar.

Wir haben das Bier direkt an der Abfüllanlage probiert und sind später im Restaurant „Zur Krone“ bei diesem frischen heimischen Getränk geblieben. In gemütlicher Runde servierte uns Rainer Schinkel hier eine weitere hessische Spezialität: Ahle Wurscht. Erst nach 22.00 Uhr konnten wir uns zum Ende der Gespräche „rund um´s Bier“ durchringen.

Für die lehrreichen und vergnüglichen Stunden in Witzenhausen am 23. Mai 2008 bedanken wir uns recht herzlich bei Herrn Dr. Kruse und Rainer Schinkel sowie unserem Mitglied Horst Fischbach für die Organisation.

U. Arnold


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Stand: 23.07.2008 © BDIVWA Bezirksverband Göttingen 2010